Die Florstädter GRÜNEN radelten am vergangenen Sonntag nach Bergheim und besichtigten die dortige Heizungszentrale. Der Aufsichtsratsvorsitzende der ortsansässigen Bürgergenossenschaft Hartmut Langlitz führte die Gruppe durch das Betriebsgebäude und die anliegenden genutzten Flächen.
Versorgung des Ortes mit Fernwärme
Schon seit vielen Jahren versorgt die Heizzentrale fast den gesamten Ort mit Nahwärme. Diese wird im Wesentlichen aus der Verbrennung von Holzhackschnitzeln gewonnen. Der Brennstoff ist ein nachwachsender Rohstoff aus den naheliegenden Wäldern und selbst CO2-neutral. Durch die räumliche Nähe entsteht auch beim Transport nur wenig Umweltbelastung. Gehäckselt wird das Holz direkt an der Heizzentrale. Die Umweltbelastung ist hierdurch auch gering.
Man gründete am Anfang eine Energiegenossenschaft, die die Anlage baute und betreibt. Die allermeisten Anwohner:innen von Bergheim sind an die Nahwärmeversorgung angeschlossen und Mitglied in der Genossenschaft. Dazu haben alle am Anfang einen Mitgliedsbeitrag geleistet, der die Anlage mitfinanzierte. Jetzt kostet die kWh Wärme 9,9 Cent. Im Vergleich zahlt man für die kWh Gas mittlerweile bis zu 39,8 Cent. Die Nutzer:innen und Mitglieder der Energiegenossenschaft bekommen darüber hinaus in unregelmäßigen Abständen, je nach wirtschaftlicher Lage eine Gewinnbeteiligung ausbezahlt. Im Haus braucht man seitdem für die Versorgung mit Heizung und warmem Wasser keinen Kellerraum mehr für einen Brenner mit Kessel und als Brennstofflager. Ein Regelungskasten mit Wärmetauscher ist alles.
Unterstützung durch die Sonne
Neben zwei Photovoltaikanlagen (PV) betreibt die Genossenschaft seit zwei Jahren eine große thermische Solaranlage. Während eine der PV-Anlagen einen Teil des Betriebsstromes des Wärmekraftwerkes produziert, wird der Strom der zweiten Anlage Gewinn bringend verkauft. Die Thermische Solaranlage besteht seit zwei Jahren und ist in den letzten beiden Sommern in der Lage gewesen, nahezu die gesamte benötigte Wärmeenergie für Bergheim zu produzieren. Da im Sommer die Heizungen in der Regel ausbleiben konnte das warme Wasser für Küche und Bad allein von dieser Anlage geliefert werden. Die Heizzentrale wurde nicht betrieben und die Genossenschaft sparte viel Geld für das nicht benötigte Holz.
Tolle Idee auch für andere Dörfer
Die Radtour der GRÜNEN fand im Rahmen des Florstädter Stadtradelns statt. Der Team-Captain Gerhard Salz zieht das Fazit: „Wenn in anderen Dörfern ähnlicher Größenordnung beispielsweise Kanal- oder ähnliche Arbeiten im Straßenbereich stattfinden sollte man sich durchaus überlegen, eine solche zentrale Lösung in Betracht zu ziehen. Den Bergheimer:innen gilt meine Bewunderung für so viel bürgerschaftliches und umweltbewusstes Engagement“.
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