Ärger um das Waldgebiet der Mark Mockstadt


Da es in der letzten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 27. Januar dieses Jahres bereits eine Vorlage gab, über die Neuordnung der Besitzverhältnisse der Mark Mockstadt zu entscheiden, haben sich die zwei Ortsbeiräte der GRÜNEN aus Nieder-Mockstadt Stephan Mickel und Dietrich Schmidt auf den Weg zur Sprechstunde des Bürgermeisters gemacht, um klar und deutlich zu fordern, dass ein solches Thema zuerst im Ortsbeirat behandelt werden müsse. Dies wurde ihnen auch zugesagt und die Vorlage zunächst an die Ortsbeiräte von Nieder-Mockstadt und Staden zur Stellungnahme überwiesen. Man einigte sich darauf, das Thema nicht im Wahlkampf zu thematisieren. Daran hätten sich die GRÜNEN natürlich gehalten.

Unger bricht Absprache

Weil er auf „sachlich falsche Gerüchte und bewusst gestreute Falschbehauptungen reagieren“ wollte, hat sich Bürgermeister Unger dazu hinreißen lassen, mit dem Thema doch Wahlkampf zu treiben. Er hat sowohl im Florstädter Blättchen als auch in den Tageszeitungen seine Sicht der Dinge dargestellt und ist somit in seiner momentanen Funktion als Markmeister der Mark Mockstadt an die Öffentlichkeit getreten. Die GRÜNEN sahen sich daraufhin auch nicht mehr an die Absprache gebunden und haben sehr sachlich die Geschichte der Mark Mockstadt dargestellt, den aktuell diskutierten Verteilungsschlüssel zwischen Altenstadt, Ranstadt und Florstadt erläutert und zum Schluss die zugespitzten Fragen gestellt: „Wird hier das Erbe unserer Vorfahren verschachert? Welche Vorteile hat Florstadt durch diesen unverhältnismäßigen Verzicht auf Eigentumsanteile?“ Die jetzigen Flächenverhältnisse des Waldgebietes sehen bei Florstadt 63,2 %, bei Ranstadt 36,5 % und bei Altenstadt 0,3 %. Der Aufteilungsschlüssel in der Vorlage der Stadtverordneten sieht vor, die vertragliche Regelung mit 45 % für Florstadt, 30 % für Ranstadt und 25 % für Altenstadt festzuschreiben. Darauf wurde von Unger in der Presse reagiert. Der GRÜNEN Fraktionsvorsitzenden im Stadtparlament, Gudrun Neher, warf er ein „plumpes und durchsichtiges Wahlkampfmanöver“ vor.

GRÜNE: Absolut schlechter Stil

Es ist schon sehr verwunderlich, wenn auf Grund „von sachlich falschen Gerüchten oder bewusst gestreuten Falschbehauptungen“ überhaupt ein Bürger- oder Markmeister öffentlich reagiert. Dass er darüber hinaus eine Absprache bricht, ist schlimm genug. Demjenigen gegenüber, mit dem er diese Absprache getroffen hat, genau das vorzuwerfen, was er selbst gemacht hat, nämlich Wahlkampf, ist allerdings unverfroren. Unseres Erachtens zeugt es eher von einer „grottenschlechten demokratischen Gesinnung“, wenn es einem scheinbar nicht mehr um den Streit in der Sache, sondern den verbalen Angriff auf Personen geht. Einen fairen politischen Wettbewerb muss es schließlich auch auf kommunaler Ebene geben.

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